Tourdatum: 26.08.2004 - 29.08.2004
Kategorie: Klettersteig
Ort/Region: Oberstdorf / Allgäu
Teilnehmer: Christian, Heike, am 28.08.2004 Anja und Holger
Beschreibung: Verlängertes Wochenende am Nebelhorn bei Oberstdorf mit Überschreitung des Hindelanger Klettersteigs. Hierbei handelt es sich um eine ca. 5km lange panoramareiche Gratwanderung vom Gipfel des Nebelhorns bis zum Großen Daumen.
Bemerkung:  

26.08.2004 Bingen - Oberstdorf (Dauer: 5 Stunden)

Anreise per Bahn nach Oberstdorf. Auf Grund der extrem schlechten Witterung – es regnete ununterbrochen – haben wir auf die „Eingehtour“ an diesem Nachmittag verzichtet und nach erfolgter Quartiersuche ein wenig den Ort erkundet.

 

27.08.2004 Oberstdorf - Seealpe - Rubihorn - Gaisalpseen - Edmund-Probst-Haus (Dauer: 7 Stunden)

Da erst gegen Mittag eine Wetterbesserung angekündigt wurde, haben wir den Vormittag ebenfalls relativ ruhig angehen lassen. Als gegen 10:00 Uhr aber die ersten Sonnenstrahlen lockten, hielt es uns nicht mehr länger und wir brachen zum Anstieg aufs Nebelhorn auf. Wir wählten den Weg durch den Faltenbachtobel, der Einstieg liegt direkt hinter den Skisprungschanzen des Schattenbergstadions. Der Faltenbachtobel ist ein gut zu begehender Waldweg, der sich entlang des Faltenbaches langsam in die Höhe windet und bedingt durch kleine Wasserfälle und Brücken sehr idyllisch wirkt. So gelangten wir in gut 1h Gehzeit auf die Seealpe in 1200m Höhe, die gleichzeitig die Mittelstation der Nebelhornbahn bildet.

 

28.08.2004 Edm.-Pr.-Haus - Nebelhorn Gipfel - Hindelanger Klettersteig - Koblat - Edm.-Pr.-Haus (Dauer: 8 Stunden)

Für die „Königsetappe“ dieses Wochenendes wurde bestes Bergwetter vorhergesagt und der Himmel enttäuschte uns nicht. Wir erwarteten an diesem Morgen noch zwei Freunde, die mit einer der ersten Fuhren der Nebelhornbahn zum Edmund-Probst-Haus kamen. Durch diesen Umstand bedingt brachen wir erst etwas verspätet gegen 09:15 Uhr auf und konnten auf dem Weg zum Gipfel schon kleine Staus an der Einstiegs-Leiter zum Klettersteig beobachten. Auf Grund des traumhaft schönen Wetters an diesem Wochenende und durch die günstige Lage in unmittelbarer Nähe der Nebelhornbahn wurde der Klettersteig an diesem Tag stark frequentiert. Ein guter Ratschlag ist hier sicherlich unter solchen Voraussetzungen nach Nächtigung im Edmund-Probst-Haus früh morgens, noch vor der ersten Bahn, aufzubrechen oder mit etwas Verspätung hinter der Masse zu laufen, um den Grat wirklich auch geniessen zu können. In gut 45 Minuten bewältigten wir den Anstieg auf 2224m und nach Anlegen der Kletterausrüstung standen auch wir ca. 30 Minuten später an der ersten Eisenleiter, die den Einstieg zum Hindelanger Klettersteig bildet. Der Weg führt dann auf einem ca. 5km langen Grat vom Gipfel des Nebelhorns zum Großen Daumen (2280m) und erfordert wegen seiner Länge und der nicht unbeträchtlichen Höhenunterschiede einiges an Kondition. Drahtseile und Eisenleitern dienen dem Kletterer immer wieder als Hilfsmittel – der Steig wurde anlässlich seines 25 jährigen Bestehens im Jahre 2003 komplett neu „verdrahtet“ und befand sich dadurch in einem sehr guten Zustand. Trotzdem gibt es auch häufig ausgesetzte Stellen, an denen Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit unbedingte Voraussetzung sind. Deshalb sollte der Grat auch in keinem Fall bei Nässe oder schlechten Witterungsverhältnissen begangen werden. Insgesamt ist der Hindelanger Klettersteig ein lohnendes Erlebnis, das traumhafte Panorama bei guter Witterung entschädigt jederzeit für die Strapazen. Wir benötigten in einer 4er Gruppe ca. 4,5h Stunden vom Nebelhorngipfel bis zum Sattel unterhalb des Großen Daumens ( der gleichzeitig als Ende des Klettersteigs gilt ). Insgesamt gibt es 3 Notabstiege, die an diesen Stellen einen vorzeitigen Abbruch bei Erschöpfung oder Schlechtwettereinbruch ermöglichen. Nach kurzer Rast gelangten wir in 2,5h auf dem Wanderweg über das Koblat, der durch unwegsames Gelände führt und noch mal einige Energiereserven fordert, zurück zum Edmund-Probst-Haus, wo wir nochmals die Nacht verbrachten.

 

29.08.2004 Edmund-Probst-Haus - Seealpe - Oberstdorf - Bingen (Dauer: 8 Stunden)

Nach gutem Frühstück ging es zu Fuß zurück ins Tal nach Oberstdorf. Wir wählten jetzt die geteerte Fahrstrasse bis zur Seealpe und bogen dann ein kurzes Stück unterhalb wieder auf den Weg durch das Faltenbachtobel ab. Insgesamt müssen für den Abstieg ca. 2,5h Stunden eingeplant werden. Auf der Rückfahrt mit der Bahn träumten wir noch mehrmals von diesem tollen Wochenende.

Bildergalerie: