Tourdatum: 29.07.2004
Kategorie: Ausbildung
Ort/Region: Kelkheim / Taunus
Teilnehmer: Christian, Heike, Johannes, Anette, Holger, Karina, Miriam
Beschreibung: Ein erlebnisreicher Nachmittag im Kletter- und Hochseilgarten in Kelkheim / Taunus (Sportpark Kelkheim).
Bemerkung: Teilnahmegebühr 40,- € / Person, Mindestalter für Jugendliche: 16 Jahre, mind. 7 Personen Gruppe
weitere Informationen unter: http://www.sportpark-kelkheim.de

29.07.2004 Kletter- und Hochseilgarten Kelkheim (Dauer: 4 Stunden)

Der Kletter- und Hochseilgarten ist Bestandteil des Sportparks in Kelkheim / Taunus. Er ist vorwiegend aus Holz konstruiert und stellt eine Reihe von Hindernissen und Aufgaben dar, die alle in einer Höhe von bis zu 14m bewältigt werden müssen. Insgesamt bestand unser Nachmittag auf dem Parcours aus 3 unterschiedlichen Übungseinheiten, die jede für sich ihren eigenen Reiz hatte und alle Teilnehmer dazu brachte, die eigenen Grenzen zu erreichen und zu überschreiten. Durch das freie Bewegen in dieser Höhe entstanden für uns alle völlig neue Erfahrungswerte, die immer wieder Mut und Konzentration erforderten, aber gleichzeitig auch unser Selbstvertrauen und unsere Entschlusskraft förderten. Und natürlich hatten wir alle an diesem Tag auch sehr viel Spaß. Der Hochseilgarten war in einem guten Zustand, wir wurden von 2 ausgebildeten Trainern in jeder Situation begleitet und überwacht und wir fühlten uns immer absolut sicher. Zu Beginn der Übungseinheiten wurde uns ausführlich der Umgang mit der Sicherheitsausrüstung in Form kleiner Übungseinheiten vermittelt.

Teil 1 des Parcours führte uns dann auf die Plattform des eigentlichen Kletter- und Hochseilgartens. Wir waren dort angehalten, uns immer nur in 2er Teams zu bewegen, um eine jeweils gegenseitige Kontrolle der Sicherheitsmaßnahmen vornehmen zu können. Die Plattform bietet in alle Himmelsrichtungen kleine „Übungsstrecken“, auf denen es erforderlich ist, eine Wegstrecke von einigen Metern z.B. mit Hilfe von Seilen, beweglichen Holzbohlen oder auch Gummireifen zu überwinden. Es erforderte eine gewisse Selbstüberwindung, sich dieser Höhe frei auszusetzen, war aber völlig ungefährlich, da man mittels Hüftgurt und Klettersteigset die ganze Zeit an einem über dem Parcours laufenden Stahlseil gesichert ist.Wir waren uns abschließend alle einig, dass die größte Herausforderung ein Sprung über einen ca. 1,20m breiten „Abgrund“ von einer Plattform zur nächsten war, der bei allen den Puls um Einiges höher schlagen ließ.

Nach etwas mehr als 2 Stunden auf dieser Plattform wechselten wir zu Teil 2 des Übungsgeländes, dem sog. Pamper Pole oder Sprungmast. Ziel dieser Übungseinheit war es, einen mehr als 10m hohen Baumstamm an kleinen Krampen empor zu klettern und anschließend auf der Plattform dieses Stammes(ca. 30cm Durchmesser!) frei zu stehen und eine 180° Drehung um die eigene Achse durchzuführen. Abschließend machte man einen großen Schritt ins „Leere“, fiel in die befestigten Sicherheitsgurte und wurde von den sichernden Personen langsam und vorsichtig wieder zum Boden abgelassen. Gesichert war man insgesamt über 3 einzelne Seile, die am rückseitigen Brustgurt des Kletternden befestigt wurden. Alle Teilnehmer unserer Gruppe bewältigten diese Übung erstaunlich schnell und sicher – wir waren uns einig, dass dies klar auf einen Erfolg der Übungseinheit 1 zurückzuführen war. Ohne das dort erworbene Selbstvertrauen, wäre die Akrobatik in dieser Höhe sicherlich nicht ohne weiteres möglich gewesen und hätte wahrscheinlich den ein oder anderen von uns von der Ausführung abgehalten.

Abschluss und Übungsteil 3 des Nachmittags war der sog. „Grant Swing“, eine riesige Drahtseil-Schaukel. Jeder Teilnehmer wurde vom Rest der Gruppe an einem Seil bis in eine Höhe von knapp 13m gezogen, und nachdem man dann selbst seine Sicherung gelöst hatte, pendelte man in einer anfangs atemberaubenden Geschwindigkeit frei am Stahlseil hängend zwischen 2 Masten hin und her – ähnlich wie beim Schaukeln. Die durch den Luftwiderstand sich schnell reduzierende Geschwindigkeit ermöglichte es dann nach 1-2 Minuten dem Ausbilder, den „Pendelnden“ zu bremsen, so dass man wieder auf festen Boden zurückkehren konnte. Insgesamt betrachtet, war dies sicherlich die Übungseinheit mit dem höchsten Spaßfaktor und gerne hätten wir uns noch mal hochziehen lassen, doch dazu reichte die Zeit leider nicht mehr.

Abschließend waren alle Teilnehmer begeistert von dem Besuch im Sportpark Kelkheim, es wird für uns alle ein unvergessenes Erlebnis bleiben. Jeder von uns hat hier Momente des Zögerns oder der Angst erlebt, aber gleichzeitig sich zu keinem Zeitpunkt in Gefahr begeben und letztendlich sein Sicherheitsgefühl, Selbstvertrauen und seine Willenskraft garantiert gesteigert. Als Alpinist halte ich dieses Erlebnis z.B. auch für ein gutes Training, um seine Höhenangst zu überprüfen. Jeder, der sich mit dem Gedanken trägt, zum ersten Mal einen Klettersteig zu begehen, kann so schon einmal ein gutes Gefühl dafür bekommen, ob das freie Bewegen in einer entsprechenden Höhe zum Problem werden könnte. Die 40,-€ Gebühr, die wir pro Person zu entrichten hatten, fanden wir anfangs sehr hoch, aber da das Instandhalten der Sicherheitsvorrichtungen sicherlich auch sehr kostenintensiv ist, relativiert sich das sehr schnell. Und schließlich macht man so etwas ja auch nicht alle Tage. Insgesamt waren wir der Meinung, dass es ein lohnendes Erlebnis und ein großer Spaß für alle war, gerade auch für unsere jugendlichen Teilnehmer ( Mindestalter 16 Jahre ! ). Und jeden von uns hat das Höhentraining in irgendeiner Form weiter gebracht.

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