Tourdatum: 26.08.2012
Kategorie: Klettersteig
Ort/Region: Misurina / Hochpustertal
Teilnehmer: Christian, Heike
Beschreibung: Großartige Überschreitung des Paternkofel(2744m) mit perfektem Ausblick auf die Nordwände der Drei Zinnen.
Bemerkung: Es sind einige dunkle Stollen zu durchschreiten, Stirnlampe nicht vergessen!

26.08.2012 Rif. Auronzo(2298m) - Paternsattel(2454m) - Innerkoflersteig - Paternkofel(2744m) - Drei Zinnen Hütte(2405m) - Rif. Auronzo (Dauer: 5 Stunden)

Klettersteige gibt es rund um die Drei Zinnen mehrere, die Überschreitung des Paternkofel eignet sich dabei auf Grund nicht allzu großer Schwierigkeiten ideal als Einstiegstour und bietet dabei noch einen der besten Ausblicke auf die Nordwände der Zinnen. Auf Grund der guten Erreichbarkeit und der Attraktivität ist der Steig sehr beliebt und oft überlaufen, weshalb ein zeitiger Aufbruch empfehlenswert ist.

Die Tour startet am mautpflichtigen(22€, Stand 2012) Parkplatz des Rifugio Auronzo(2298m), dem Ausgangspunkt für die meisten Drei Zinnen Besucher. Verlaufen kann man sich hier definitiv nicht, man folgt der großen Masse auf dem breiten Wanderweg 101 unter den Südwändern der Drei Zinnen entlang in Richtung des Rifugio Lavaredo(2344m), das man nach etwa 30 Minuten erreicht. Weiter geht es linker Hand der Hütte über den Paternsattel(2454m) in Richtung Drei Zinnen Hütte(2405m). Quasi im Sattel folgt man einem Geröllband nach rechts in die Traverse unterhalb der Paßportenkopf Westwand. Der Eingang zu einem Stollen markiert den Einstieg zum Innerkofler Klettersteig, bis hierhin etwa eine Stunde.

Etwa 400m ist der erste Stollen lang, anschließend geht es in häufig drahtseilgesichert aber in eigentlich unschwieriger Kletterei bis zur Gamsscharte(2650m). Dort zweigt der steile Aufstieg zum Gipfel des Paternkofel(2744m) ab, noch ein paar Meter nach oben, dann steht man den mächtigen Felswänden quasi gegenüber. Was für ein Ausblick! Natürlich ist man da oben bei gutem Wetter im Sommer nicht alleine, trotzdem beeindruckt mich die greifbare Nähe der mächtigen Zinnen quasi auf Augenhöhe noch heute. Insgesamt etwa eine Stunde Zeit benötigt man vom Eingangsstollen des Innerkoflersteigs bis zum Gipfel des Paternkofel. Wenn man sich nach einigen Fotos dann schließlich wieder lösen kann geht es zunächst zurück zur Gamsscharte.

Hier hat man nun zwei Optionen: Über den Schartenweg(Sentiero de la Forcelle) kann man in etwas zwei Stunden bis zum Büllelejoch und dem Lago di Cengia wandern, von wo aus man wieder zum Rifugio Lavaredo zurückkehrt, oder man wählt wie wir den direkten Abstieg über die Passportenscharte zur Drei Zinnen Hütte. Der Abstieg folgt dabei zunächst einer sehr steil abfallenden Geröllrinne, bevor es in eine lange, oft dunkle Felsengalerie geht(Galeria Paterna). Besonders die steile Geröllrinne ist nicht zu unterschätzen, aus meiner Sicht anspruchsvoller als der Aufstieg zum Paternkofel Gipfel(Steinschlaggefahr, Helm empfehlenswert). Der Innerkoflersteig folgt wie viele Wege in den Dolomiten alten Kriegspfaden aus dem ersten Weltkrieg und in der Stollengalerie bekommt man wieder einmal deutlich den Wahnsinn dieser Zeit vor Augen geführt.

Schnell wird man jedoch von der Realität eingeholt, wenn man direkt oberhalb der Drei Zinnen Hütte(2405m) die dunklen Stollen verlässt und wieder in das ameisenartige Gewimmel der Touristen an einem herrlichen Sommertag auf dem Plateau eintaucht. Wer will kann dann die Tour z.B. noch mit dem Leiternsteig oder einer Umrundung der Drei Zinnen abschließen, doch wir ließen es für diesen Tag gut sein und genossen bei herrlichem Wetter noch etwas das Panorama. Etwa fünf Stunden benötigten wir schlussendlich für die gesamte Tour, wobei wir an vielen Stellen auf Grund des großen Andrangs am Berg nur langsam voran kamen. Man sollte dies aber auch einplanen, da es in den Sommermonaten bei gutem Wetter wohl häufig so aussieht und letztendlich das Ganze ja auch zu einem Genuss werden soll.

Bildergalerie: