Tourdatum: 15.08.2009
Kategorie: Wanderung
Ort/Region: Garmisch-Partenkirchen / Wetterstein
Teilnehmer: Christian Schmidt
Beschreibung: Der Kramer(1985m) ist ein sehr lohneswerter Gipfel bei Garmisch-Partenkirchen, da er tolle Ausblicke auf das gegenüber liegende Zugspitzmassiv und ins Karwendel ermöglicht.
Bemerkung:  

15.08.2009 Garmisch(800m) - St. Martin(1028m) - Felsenkanzel - Kramer(1985m) - Stepbergalm(1583m) - Kreuzweg - Garmisch (Dauer: 6 Stunden)

Der Kramspitz oder oft auch einfach nur Kramer genannt liegt nordwestlich von Garmisch-Partenkirchen und erfreut sich bei Wanderern oft großer Beliebtheit, da sich von ihm aus ein prächtiger Ausblick auf das Zugspitzmassiv bietet. Die Idee zu dieser Tour entstand allerdings recht spontan am Abend nach unserer Zugspitztour, als wir bei Abendessen und Weißbier in einem lokalen Restaurant saßen. Ein Einheimischer interessierte sich für unser Studium der Wanderkarte und auf unsere Frage hin "Welche Tour lohnt sich, wenn man noch einen Tag Zeit hat und das Wetter hervorragend ist?" antwortete er ohne nachzudenken "Den Kramer müssts machen!". Gesagt, getan - die Begeisterung war schnell geweckt und so brachen wir am nächsten Morgen von unserem Quartier auf Richtung Friedhof Garmisch, von aus der Aufstieg zur St. Martin Hütte beginnt. Zunächst ging es ein kurzes Stück über den Kramer Plateauweg, einen gut ausgebauten, nahezu ebenen, Spazierweg entlang des Kramer-Höhenzuges, bevor ein deutlich sichtbarer Wegweiser den Abzweig zur St. Martinhütte auf dem Wanderweg 255 kennzeichnet. Etwa 1,5 Stunden nach unserem Aufbruch am Mogen erreichten wir das erste Etappenziel auf 1028m, ab hier beginnt der eigentliche Bergsteig und die knapp 1000m, die bis zum Gipfel zu bewältigen sind, bekommt man ab jetzt zu spüren. Auf Höhe der sog. Felsenkanzel, einer kleinen frei hängenden Aussichtsplattform, trafen wir einen entgegenkommenden Wanderer, der von der Tour abriet, falls man nicht über eine gewisse alpine Erfahrung verfügte, was Oliver und Alexander dazu veranlasste an dieser Stelle abzubrechen und im späteren Tagesverlauf noch einen Ausflug zum Wank zu unternehmen.

Der Weg verlief dann doch aber zunächst noch relativ harmlos durch den Wald, zwar stetig ansteigend und immer wieder mit schönen Aussichtsblicken, aber ohne größere Ausgesetztheit, bis man in einer Höhe von etwa 1800m den sog. Kramersattel erreicht. Insgesamt 2,5 Stunden waren nun seit unserem Aufbruch am Morgen vergangen und immer noch trennte mich ein gutes Stück vom Gipfelkreuz. Am Sattel hält man sich linker Hand und folgt dem Kramersteig nun entlang des Bergrücken. Aus dem gut begehbaren Wanderweg war jetzt tatsächlich ein schmaler, schottriger Steig geworden, der in stetigem Auf und Ab dem Kammverlauf folgt. Trittsicherheit sollte man auf jeden Fall mitbringen, auch sind immer wieder einzelne Passagen des Weges mit Drahtseilen versichert oder sogar abgerutscht und die Wegführung nur behelfsmässig ausgebessert, für die Meisten wird der Weg aber sicherlich erst jetzt richtig Spaß machen. Auf jeden Fall zieht sich der Weg bis zum Gipfelkreuz doch noch ein ganzes Stück dahin, bis man nach etwa einer Stunde vom Aufbruch am Sattel aus gerechnet das Gipfelkreuz erreicht. Das Gipfelkreuz steht übrigens "nur" auf 1982m, also etwas unterhalb des Gipfels - die kleine Kraxelei nach oben stellt aber sicherlich für die wenigsten Gipfelaspiranten ein Problem dar. Die Pause hat man sich jetzt redlich verdient und bei dem traumhaften Ausblick auf Garmisch, Zugspitze, Wetterstein und Karwendel lässt man sich diese auch nicht nehmen.

Für den Weiterweg überschreitet man den Kramer in westlicher Richtung. Zunächst führt der felsige Weg ein langes Stück drahtseilgesichert bergab, später gelangt man dann in wegsameres Gelände. Ungefähr eine Stunde benötigt man noch mal für den Übergang zur Stepbergalm(1583m). Eine Einkehr hier sei gerne empfohlen, sie bietet eine angenehme Rastmöglichkeit in prächtiger Umgebung. Beim Abstieg entschied ich mich für den Weg Nr. 259 über den Predigstuhl, der augenscheinlich nicht ganz so steil schien, wie der Alternativsteig über das "Gelbe Gewänd". Schließlich landen beide Wege aber wieder beim Wanderparkplatz Maximilianshöhe auf dem bereits bekannten Kramer Plateauweg, über den man zum Ausgangspunkt zurück gelangt. Insgesamt sind noch einmal nahezu zwei Stunden für die Rückkehr einzuplanen, die Gesamtlänge der Tour sollte also nicht unterschätzt werden. So ging für mich ein langer Bergtag zu Ende, der mir dann zusammen mit den Höhenmetern der Zugspitze doch auch ordentlich "in den Knochen hing". Schade war nur, dass ich die Wanderung ohne meine beiden Begleiter Alexander und Oliver beenden musste. Ob die Umkehr wirklich notwendig war, sei dahingestellt, denn wer es auf die Zugspitze schafft, sollte auch den Kramer meistern können. Aber ohne diese Entscheidung hätten die Beiden ihren netten Ausflug zum Wank nicht unternommen und so ist wie immer Alles für was gut...

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