Tourdatum: 14.08.2008
Kategorie: Wanderung
Ort/Region: Königssee / Berchtesgadener Land
Teilnehmer: Christian, Heike
Beschreibung: Die "Kleine Reibn" ist die kleine Variante der "Großen Reibn" und beide sind eigentlich eher bekannt als Skitouren im Berchtesgadener Land. Durchaus ist es aber auch empfehlenswert, die Rundtouren im Sommer zu erwandern. Wir begingen mit der "Kleinen Reibn" die Wanderung um den Jenner als Tagestour, die große Variante entspricht eher einer Mehrtagestour von Hütte zu Hütte.
Bemerkung:  

14.08.2008 Kleine Reibn (Dauer: 7,5 Stunden)

Meistens beginnt man die Wanderung über die Kleine Reibn am Wanderparkplatz Hinterbrand etwas unterhalb der Mittelstation der Jenner Bergbahn und steigt dann zu Fuß Richtung Jennergipfel auf. Da uns der lange Tag am Hohen Göll aber doch noch irgendwie in den Knochen steckte, beschlossen wir es mal etwas Kräfte schonender angehen zu lassen und den Komfort der Seilbahn zu nutzen. Entspannt schwebt man in etwa 20 Minuten vom Königssee zur Bergstation hinauf und beginnt die Wanderung mit einem kurzen Abstecher zum Gipfel des Jenners(1874m), von wo aus sich ein phantastisches Panorama bietet. Auch wenn es dort bedingt durch die Bergbahn sehr überlaufen ist, der kurze Aufstieg lohnt sich absolut! Auf vielen Werbeplakaten war uns das Panoramaphoto von der Aussichtsplattform schon in den letzten Tagen begegnet und für mich ist es einer der schönsten Ausblicke auf Königssee, Watzmann & Co. Anschließend geht es das kurze Stück wieder hinab zur Bergstation der Gondelbahn und man startet in die Kleine Reibn, indem man den Wegweisern Richtung Schneibsteinhaus folgt. Zunächst geht es ein weiteres kurzes Stück steil bergab und dann auf gut begehbarem Wanderweg nahezu eben weiter zum Schneibstein.

Das Schneibsteinhaus selbst lässt man rechter Hand am Wegesrand liegen bis man nach gut einer Stunde das Carl-von-Stahl Haus(1736m) erreicht. Wenige Meter davor biegt am sog. Torrener Joch ein schmaler Wanderpfad auf den nun direkt voraus liegenden Gipfel des Schneibsteins(2276m) ab. Der Weg führt nahezu direkt entlang der Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich und gewinnt dabei stetig an Höhe, um die etwa 500 Höhenmeter bis zum Gipfel zu überwinden. Ungefähr eine weitere Stunde braucht man, um das Holzkreuz auf dem breiten Plateau zu erreichen. Hier empfiehlt sich erst einmal eine ausgiebige Rast, denn es bietet sich ein phantastischer Blick bis weit in die Österreichischen Alpen hinein. Direkt vor uns hatten wir dabei auch noch einmal die vor zwei Tagen bezwungene Felsflanke des Hohen Göll mit dem lang gezogenen Mannlgrat. Zunächst wieder etwas absteigend über den langen Bergrücken geht es dann weiter bis zur sog. Windscharte(2103m) und dem daneben liegenden Windschartenkopf(2211m), dessen Besteigung man quasi im Vorbeigehen und ohne allzu große Mühe noch mitnehmen kann, falls man dies möchte. Etwa 1¾ Stunden ist man jetzt in einer rauen und zerklüfteten Berglandschaft unterwegs, ehe man schließlich auf den idyllisch liegenden Seeleinsee(1810m) trifft.

Sein Name ist bezeichnend - klein, aber fein liegt er eingerahmt in einem Kessel und lädt geradezu zum Verweilen ein. Nach einer kurzen Rast passiert man die nahe des Sees gelegene Hütte der Bergwacht und betritt dann den sog. Stiergraben, in dessen Verlauf man durch Blumenwiesen und Almen weiter bergab steigt, bis man letztendlich die Priesbergalm auf 1468 Metern erreicht. Wenn man etwas Glück hat, kann man am späteren Nachmittag das Eintreiben der Kühe von der Alm verfolgen und während man beim Melken zuschaut, ein Glas frische Buttermilch genießen. Weiter bergab geht es dann bis zur Königsbachalm(1200m), wo man sich entscheiden muss, ob man in etwa einer halben Stunde zur Mittelstation der Jennerbahn und ggf. zum Parkplatz Hinterbrand hinüber wandert, oder weiter ins Tal hinab steigt. Wir hatten beschlossen unsere Wanderung weiter ins Tal fortzusetzen und erreichten über ein Teilstück des "Malerwinkel-Rundwanderweges" schließlich wieder den Parkplatz am Fuße der Jennerbahn und letztendlich auch unsere Unterkunft in Schönau.

Am Ende war es mit etwa 7 Stunden doch wieder eine etwas längere Wanderung, aber schließlich ging unser Urlaub zu Ende und zumindest vorerst war es unsere letzte Wanderung am Königssee. Darum wollten wir den schönen und sonnigen Tag noch mal ausgiebig genießen. Auf jeden Fall abkürzbar ist die Tour durch eine Abfahrt mit der Seilbahn oder den Start vom Parkplatz Hinterbrand aus. Wieder mal war es eine sehr empfehlenswerte Wanderung, die bis auf die konditionellen Voraussetzungen mit keinen nennenswerten Schwierigkeiten aufwartete. Es handelt sich großteils um gut begehbare Wanderwege, die keine Kletterpassagen beinhalten.

Bildergalerie: